Die Badges sind gedruckt und abgeholt. Bald geht’s los mit unserem Literaturcamp Bonn und wir sind schon sehr gespannt, welche Sessionvorschläge von euch kommen werden. Ein Vorschlag kann beispielsweise sein „Wie sollte ein Buchcover aussehen, damit Leser*innen danach greifen?“ Oder es gibt ein Thema, dass euch interessiert und ich wollt die Anwesenden fragen, ob sie dazu was wissen und es euch erzählen: „Ich habe einen Roman geschrieben und finde keinen Verlag. Jetzt würde ich es gern mit Selfpublishing versuchen. Kennt sich da jemand aus und kann mir Tipps geben?“ Deine Session muss nicht zwangsläufig vorbereitet sein. Sie kann sogar ganz spontan aus einer Frage entstehen. Dennoch ist es nicht unüblich, sich schon vorher Gedanken zu machen.
In seinem Feedback letztes Jahr hat z.B. ein Teilnehmer angekündigt, beim #LitcampBN19 eine Session „Der Autor und das Steuerrecht“ zu machen – mal sehen, ob das klappt. Es gab auch Instagram oder Bloggen für Büchermenschen, Gesundheit für Autor*innen, Covergestaltung oder Schreibzeitplanung. Wenn ihr vorab ein paar Berichte zum letzten Literaturcamp lesen wollt, dann könnt ihr das hier https://literaturcampnrw.de/litcampbn18-so-wars/ tun.
Wir haben in der Volkshochschule Bonn sieben Räume und den großen Saal und vom Zeitplan her fünf Sessionslots. Da könnt ihr viele verschiedene Sessions anbieten. Das kann sein, muss aber nicht. Denn es ist immer eine schwere Entscheidung „ wohin gehe ich denn nun?“ wenn so viele spannende Sessions parallel stattfinden.
Der Blick in die Lese-Seele
Der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren ist zum zweiten Mal Sponsor des Literaturcamp Bonn. Die Motivation uns zu unterstützen lag auch daran, dass unser Veranstaltungsformat den Austausch und die Vernetzung mit Gleichgesinnten fördert und immer wieder Inspirationen für alle bringt. „ Indem wir uns als Verband an Veranstaltungen wie dem Literaturcamp beteiligen, lernen wir selbst neue Perspektiven kennen – und können gleichzeitig als Sponsor dazu beitragen, dass auch andere diese schöne Erfahrung machen. Am Literaturcamp finden wir übrigens besonders spannend, dass es das innovative Barcamp-Format nutzt.“, sagte Felix Wolf, stellvertretender Vorsitzender letztes Jahr im Interview.
Dieses Jahr gibt uns Inga Beißwänger, Pressereferentin des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V., einen ganz persönlichen Einblick in ihre Lese-Seele:
Wurde Ihnen als Kind vorgelesen?
Meine Eltern haben mir und meiner Schwester regelmäßig vorgelesen. Vielleicht wurde schon damals meine Liebe zu Sprache und Sprachen geweckt.
An welches Kinderbuch erinnern Sie sich gern?
Neulich feierte ja „Die kleine Raupe Nimmersatt“ 50. Geburtstag, und da erinnerte ich mich, dass ich das Buch als Kind auch hatte. Die Illustrationen gefallen mir bis heute ausgesprochen gut. Ansonsten weiß ich noch, dass es ein Märchenbuch gab, aus dem uns vorm Schlafengehen vorgelesen wurde.
Wie gern lesen Sie auf einer Skala von 1 (= nur Notwendiges) bis 10 (= ohne Buch/eReader fühlt sich meine Hand nackt an)?
Da ich das Lesen (und Schreiben) zum Beruf gemacht habe, muss ich wohl sagen: eine glatte 10 😉
Was lesen Sie am liebsten?
Ich lese alles, und am liebsten Fehlerhaftes. Das ist meine Berufskrankheit als freie Lektorin. 😉
Ansonsten sehr gern Bücher und Magazine, sowohl beruflich als auch privat (Missy Magazine). Plus natürlich den einen oder anderen Magazin- und Zeitungsartikel, der mir im Internet über den Weg läuft, gedruckte Zeitungen lese ich inzwischen eher selten. Auch wichtig: Liedtexte! Wenn mit der Text eines Liedes nicht gefällt, hat es bei mir eher schlechte Karten.
Wenn Sie lesen, wann lesen Sie am liebsten?
Wenn ich Zeit und Muße habe. J Das ist eher abends und eher am Wochenende. Noch viel zu selten wandert ein Buch in den Rucksack, wenn ich unterwegs bin – und seien es auch nur 20 Minuten im Regionalzug nach Köln.
Was lesen Sie gerade?
Ich fürchte, ich bin eine typische Parallel-Leserin – meistens lese ich mehrere Bücher gleichzeitig, wobei ich mit manchen dann erst nach langer Zeit oder gar nicht fertig werde.
Was war die Motivation, dieses Buch auszuwählen und worum geht es in dem Buch?
Siehe oben – es sind zu viele. 😉 Zudem lese ich eher Sachbücher und Ratgeber als Belletristik. Was ich selbst schade finde, doch die Zeit ist leider endlich.
Lesen Sie lieber analog oder digital? Und bitte auch warum analog/digital (je nach Antwort vorher)?
Lieber analog. Kürzlich habe ich zum ersten Mal ein Buch in digitaler Form bei der Stadtbibliothek Köln ausgeliehen, weil das gedruckte Buch verliehen war. Ich fand es extrem anstrengend, das E-Book am großen 17-Zoll-Laptop zu lesen. Vermutlich ist das mit einem Lesegerät anders. Doch bis jetzt konnte ich mich noch nicht dazu durchringen, mal eines auszuprobieren. Obwohl ich das in besagter Stadtbibliothek könnte.
Was ist für Sie bei einem Buch wichtig?
Ich mag Autoren (leider fällt mir keine einzige Autorin ein), die kreativ mit Sprache umgehen – in dem Sinne, dass ihre Erzählweise sowohl modern als auch humorvoll bis hin zu selbstironisch ist. Die Sprachkunst von Benjamin von Stuckrad-Barre etwa ist einfach zum Niederknien!
Bei Sachbüchern und Ratgebern sollten die Informationen natürlich hilfreich, d. h. praktisch anwendbar, und das Buch gut strukturiert sein. Gern lasse ich mich von Kochbüchern inspirieren, Neues auszuprobieren und auch selbst zu erfinden. Was zu meinem eigenen Kochbuch geführt hat. Wichtig ist, dass die Rezepte möglichst einfach und mit überall erhältlichen Zutaten zuzubereiten sind. Funktionieren und schmecken sollten sie natürlich auch.
Haben Sie ein Lieblingsbuch oder einen Lieblingsautor bzw. eine Lieblingsautorin?
Nur eine/-n? J In Sachen Belletristik mag ich gern britische und US-amerikanische Autoren, allen voran Nick Hornby, die ich auf Englisch lese. Denn, wie ich in meinem Übersetzungsstudium gelernt habe: Auch die beste Übersetzung kann nicht so gut sein wie das Original.
Bei Sachbüchern und Ratgebern kann ich mich erst recht nicht auf eine oder einen Autor*in beschränken. Daher nur ein Beispiel: Ralf Schmitz finde ich sowohl auf der Bühne als auch in seinen Büchern extrem witzig, als Katzenverrückte mag ich besonders „Schmitz’ Katze“.
Danke für Ihre Zeit!
Was es drumherum so gibt
Bewirb dich mit deinem Roman bei be_ebooks
Die Gelegenheit kommt nicht wieder: Unser Sponsor be-eBooks als digitales Label von Bastei Lübbe bietet ein Pitching für Autorinnen und Autoren auf dem Literaturcamp Bonn – es sind noch Plätze frei. Ob du bei Spannung (beTHRILLED) oder eher Romance (beHEARTBEAT) mitmachen willst, entscheidest du. Wie das geht, steht im Blogbeitrag „Blutstropfen und Herzklopfen“.
Lesung am Abend
Ihr habt euch beim letzten Feedback mehr Literatur im Literaturcamp gewünscht, diesmal bekommt ihr sie: Wir haben Katja von Eysmondt und Grit Landau für eine Lesung am Abend gewinnen können. Das geht um 18:30 Uhr los und für euch ist der Eintritt im Ticket enthalten. Falls ihr noch jemanden kennt, der dabei sein will: an der Abendkasse zahlt man 5 Euro und dann sind Brezeln und Getränke dabei. Mehr über die Autorinnen im Blogbeitrag „Autorinnen lesen beim Literaturcamp Bonn“.
Literarische Spaziergänge und Verlosung
Wir haben wieder viele Sachspenden erhalten, die wir zu Beginn der Feedbackrunde verlosen können: wir haben je einen Gutschein für ein „Lies doch mal vor!“-Vorlesetraining und eine Autorentagung sowie einen Tolino und viele Bücher! Herzlichen Dank an unsere Sachsponsoren!
Und nicht zu vergessen: die Bonn Greeter haben sich extra eine literarische Tour für euch ausgedacht. Die Spaziergänge finden Freitag ab 17 Uhr und Sonntag ab 11 Uhr statt und ihr könnt euch hier anmelden: https://www.bonn-greeters.org/ Gehe auf „Greet anfragen“.
Wir sehen uns!
Euer Organisations-Team