Was fällt euch bei dem Stichwort „Wissenschaftskommunikation“ als erstes ein? Vielleicht ein Science Slam? War euch bekannt, dass es in Bonn bereits den 16. Science Slam gab? Kann „Wissenschaft“ überhaupt auf diesem Weg kommunizieren? Wie Wissenschaftskommunikation heute geht, beschreibt unsere Bronzesponsorin Isabell Lisberg-Haag von Trio MedienService hier im Interview.
3 Fragen an…
… Isabell Lisberg-Haag von Trio MedienService, unserem Bronzesponsor
Sie arbeiten im Themenfeld Wissenschaftskommunikation – was ist die besondere Herausforderung?
Forscherinnen und Forscher produzieren spannende Erkenntnisse, die für uns alle relevant sind. Oft fällt es WissenschaftlerInnen schwer, die Ergebnisse Menschen außerhalb der Hochschule zu vermitteln. An diesem Punkt setzen wir an. In ungewöhnlichen Gesprächsformaten, verständlich geschriebenen Publikationen, Facebook-Kampagnen und anderen Kommunikationskanälen machen wir Wissenschaft verständlich. Was bedeutet Stammzellforschung für unser Leben? Wie schaffen es Hochschulen, junge Menschen aus bildungsfernen Familien zu gewinnen? Wie können Schülerinnen und Schüler Themen aus der Chemie bei einem Slam witzig und interessant vortragen? Wir bringen Wissenschaft und Gesellschaft zusammen – die Themenpalette ist sehr groß und das macht Wissenschaftskommunikation sehr spannend.
Ihre Agentur bietet den Kunden auch verschiedenen Events an, z. B. auch Slams. Wie wichtig sind verschiedene Veranstaltungsformate für die Zielerreichung und die Zielgruppen?
Die Zeit der Podiumsdiskussionen und langen Vorträge ist vorbei. Wer heute möglichst viele Menschen erreichen will, muss so kommunizieren, wie es diese Menschen tun. Das bedeutet für uns als Agentur Soziale Medien mit neuen Eventformaten zu verknüpfen. Teilnehmende an einer Konferenz können ihre Fragen vorher online posten oder auf Karten notieren, wenn sie den Begrüßungskaffee trinken. In Kurzinterviews während der Veranstaltung bringen wir diese Fragen ein, Rapper greifen bestimmte Themen auf und verarbeiten sie auf ihre Weise. Manche Kunden sind zunächst vorsichtig bei diesen Elementen, freuen sich dann über die positive Resonanz und das lebhafte Miteinander. Ob World Café, Wissenschaft in der Kneipe oder Open Space – der offene Austausch ist der Schlüssel für spannende Veranstaltungen.
Jetzt engagieren Sie sich als Sponsor beim Literaturcamp Bonn – warum?
Wir sind vom Format BarCamp total überzeugt, haben selbst schon häufig teilgenommen und planen bald auch eine solche „Unkonferenz“. Das Faszinierende ist jedes Mal, welche Aspekte die Teilnehmenden einbringen, Themen, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Das Thema Literatur hat zwei Facetten: Zum einen ist es ein Grundpfeiler unserer Kultur. Literatur ist so vielfältig, überraschend und fesselnd! Gleichzeitig wandelt sich dieser Grundpfeiler zurzeit sehr: Wer kann Autor/Autorin sein? Wie gehen Verlage mit Plattformen um, die gemeinsames Erzählen ermöglichen? Wer hat noch nicht davon geträumt, ein Buch zu schreiben? Wie geht das und was kann man von AutorInnen lernen? Wir wissen, wie schwierig es sein kann, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen ohne eine große Struktur mit entsprechendem Marketing hinter sich zu haben. Es sollen möglichst viele Menschen davon erfahren und mit ihren Themen das Camp gestalten – wir sind total gespannt auf den 8. April.
Weitere Informationen zu Trio MedienService gibt es auch hier:
Gibt es Regeln beim Literaturcamp Bonn?
Ja, dieselben wie bei jedem BarCamp. Auch wenn ein Barcamp eine sehr offene Veranstaltungsform ist, gibt es doch ein paar Regeln:
- Sprich über das BarCamp.
- Blogge und twittere über das BarCamp – hier gilt kein Handyverbot!
- Wenn du etwas vorstellen/vortragen willst, stellst du dich bei der Sessionplanung vor und schreibst dein Thema und deinen Namen auf. Das kommt dann bei der gesamten Sessionplanung des Tages an die Planungswand, den Timetable.
- Es gibt immer eine Vorstellungsrunde. Stelle dich mit drei Worten vor. (Die drei „Hashtags“ / Schlagworte)
- Es gibt so viele zeitgleiche Sessions wie es Räume gibt.
- Keine vorher festgelegten Präsentationen, keine reinen Zuhörer oder -schauer – alle sind das BarCamp und aktiv dabei.
- Präsentationen dauern so lange, wie sie dauern oder bis die nächste Session beginnt.
- Wenn du zum ersten Mal bei einem BarCamp bist, musst du eine Session machen. (Ok, du MUSST nicht wirklich, aber versuche es, gern auch mit jemandem zusammen.
Übrigens: Auf einem Barcamp duzt man sich!
Mehr dazu unter https://de.wikipedia.org/wiki/Barcamp
Euer Organisations-Team