Trio Medien Service ist eine bekannte Agentur für Wissenschaftskommunikation in Bonn und bereits zum zweiten Mal Bronzesponsor beim Literaturcamp Bonn. Isabell Lisberg-Haag spricht im Interview über die Motivation zum Sponsoring und das Spannungsfeld Digitalisierung und (Wissenschafts-)Kommunikation:
Sie sind zum zweiten Mal Bronzesponsor beim Literaturcamp Bonn, was hat Sie motiviert?
Dass wir total begeistert vom Literaturcamp im letzten Jahr waren! Ein spannendes Themenspektrum, engagierte SessionleiterInnen, tolle Diskussionen. Wir waren sehr inspiriert von dieser Veranstaltung. Und das hat uns gezeigt: Ein Barcamp ist deshalb ein so tolles Format, weil dadurch ein Thema so facettenreich wird, wie es einzelne Referenten auf klassischen Veranstaltungen mit fester Tagesordnung niemals anbieten können. Literatur ist lebendiger denn je – das wird durch das Literaturcamp klar!
Hat sich Ihr Themenfeld „Wissenschaftskommunikation“ durch die zunehmende Digitalisierung verändert? Und wenn ja, in welchem Umfang?
Ohne Digitalisierung funktioniert Wissenschaftskommunikation nicht mehr. Auch wenn sich manche Hochschulen, Forschungsinstitutionen oder Forschende noch schwertun, der Dialog mit anderen Wissenschaftlern und der Gesellschaft auf vielen Kanälen gehört einfach dazu. Ob in Blogs, auf Youtube, bei Twitter und Facebook – überall publizieren vor allem jüngere Wissenschaftler ihre Ergebnisse, diskutieren neue Ansätze und sind damit Teil der Gesellschaft. Das hilft auch dabei, wissenschaftliche Erkenntnisse als wichtiges Element unserer globalen Welt zu begreifen und das ist in Zeiten von „Fake News“ und einem amerikanischen Präsidenten, der Forschungsgelder streicht, den Klimawandel verneint und entsprechende Datenbanken einschränkt, wichtiger denn je.
Ist Kommunikation durch die vielfach eingesetzten digitalen Medien leichter oder schwerer oder einfach nur anders geworden?
Von allem etwas. Es ist leichter geworden, viele Menschen zu erreichen, die vor 10 Jahren noch mühsam recherchiert werden mussten oder die man einfach nicht im Blick hatte. Heute können sich News viral verbreiten und erreichen dadurch viel größere Zielgruppen. Und das birgt auch Gefahren: Es ist schwerer geworden zu kommunizieren, weil – wie allgemein bekannt und beklagt – auch das hässliche Gesicht von Kommunikation, Schmähungen und Hasstriaden, einfacher geworden sind. Der Kontrollverlust ist übrigens auch einer der Gründe, warum es im Wissenschaftsbereich Vorbehalte gegen Kommunikation auf digitalen Kanälen gibt. Und klar: Die Digitalisierung hat alles verändert, auch die Kommunikation. Wie umwälzend die Digitalisierung ist, müssen wir alle noch realisieren. Viele Menschen haben Angst davor und können auch die Folgen noch nicht absehen. Das merken wir als Kommunikationsagentur bei vielen unserer Kunden. Unsere Aufgabe ist es, jeweils den passenden Kanal und das passende Format für den Inhalt zu finden, Vertrauen zu schaffen und durch gute Planung sinnvoll digital zu kommunizieren.
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