Start #LitcampBN17 – Rückblick 3 Fragen an… den Kid Verlag

3 Fragen an… den Kid Verlag

Hier im Gespräch Hans Weingartz vom Kid Verlag, unserem Bronzesponsor

Bild-Wort-Marke des Kid Verlages, beide Worte in Rot

  1. Was war die Gründungsidee für den Kid Verlag und was macht das Verlagsprogramm heute aus?

Der Gründung des Kid Verlags ging am 20. November 1989 die Verabschiedung der UN–Kinderrechtskonvention durch die UN–Vollversammlung voraus. Kurze Zeit später, am 26. Januar 1990, brachte der Bonner Verlag die Kinderrechte im Wortlaut als Broschüre heraus. Zwei Jahre bevor die Bundesrepublik Deutschland die Konvention ratifizierte. Für den Kid Verlag war dieser Titel die erste Verlagsveröffentlichung – und der Titel war gleich ein „Verkaufsschlager“. Wenn denn irgendwo in Deutschland eine Veranstaltung zu dem Thema Kinderrechte stattfand, hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Buch des Bonner Verlags unter dem Arm. Nach der Kinderkonvention bestand das Verlagsprogramm aus Titeln rund um das Thema Kind (Neudeutsch: Kid) und Jugendlicher: Geschichten für – auch von – Kindern und Jugendlichen und Sachbücher zum Thema Bildung, Erziehung – und eben Kinderrechte. Daher der Name Kid Verlag.

Nach zehnjähriger reger Verlagstätigkeit folgte eine zehnjährige Pause. Ende 2011 begann dann ein neuer Abschnitt in der Verlagsgeschichte. Das Portfolio des Kid Verlages ist seitdem breiter gefasst. Belletristische Titel, Bildbände, Sachbücher und Regionalia gehören nun zum Verlagsprogramm. Im Jahr erscheinen rund zehn neue Titel, in der Mehrzahl Belletristik. Zu den belletristischen Titeln gehören mittlerweile jedes Jahr zwei Anthologien mit Beiträgen zu Wettbewerben: zum „Bad Godesberger Literaturwettbewerb“ und zur „Wachtberger Kugel“.

Den Verlag erreichen mittlerweile so viele Manuskripte, dass wir eine Auswahl treffen müssen. Keine Chancen, in das Programm aufgenommen zu werden, haben bestimmte Genres. Kriminalromane gehören dazu, ebenso Fantasy-Romane. Auch wenn das Manuskript schon einmal veröffentlicht wurde – egal ob als Print oder als e-Reader -, nehmen wir es nicht in das Verlagsprogramm auf.

Wir möchten spannende und unterhaltsame Literatur veröffentlichen, wichtig ist für uns auch eine schöne Gestaltung des Buches. Das gilt natürlich für Bildbände, aber eben auch für andere Bücher. Bei zahlreichen Titeln, die in den vergangenen Jahren im Kid Verlag entstanden sind, sorgen KünstlerInnen und GrafikerInnen, mit denen wir zusammenarbeiten, für eine ansprechende Gestaltung.

  1. Sie haben 2016 die „Buchmesse Bonn“ ins Leben gerufen? Was hat Sie dazu motiviert?

Es gibt in Bonn und Umgebung eine lebendige literarische Szene mit vielen älteren und fast noch mehr jüngeren AutorInnen. Sie haben es schwer, für ihre literarische Arbeit eine Öffentlichkeit zu finden. Dem einen oder anderen Autor gelingt es, im Lokalteil des General-Anzeigers Erwähnung zu finden, im für Literatur eigentlich zuständigen Ressort, im Feuilleton, so gut wie nie. Während dort praktisch über jedes andere künstlerische Projekt in Bonn berichtet wird, herrscht gegenüber der literarischen Bonner Szene absolutes Desinteresse vor, wird die Szene völlig ignoriert.

Mit „BonnBuch“, der Bonner Buchmesse, die im vergangenen Oktober zum ersten Mal stattgefunden hat, wollten wir Bonner AutorInnen die Chance geben, ihre Neuerscheinungen zu präsentieren. Und literaturinteressierte BonnerInnen sollten die Möglichkeit haben, AutorInnen zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Bei Verlagen und AutorInnen, nicht nur aus Bonn, sondern bis hin nach Köln, ist die Idee sofort aufgegriffen worden. Das Interesse war bei ihnen so groß, dass wir gar nicht alle Anmeldungen berücksichtigen konnten. Viele hundert BesucherInnen sind in die Brotfabrik in Beuel gekommen und haben uns motiviert, dieses Jahr die 2. Buchmesse zu planen. Sie wird am 15. Oktober 2017 erneut in der Beueler Brotfabrik stattfinden.

  1. Jetzt engagieren Sie sich als Sponsor beim Literaturcamp Bonn? Was hat Sie dazu motiviert?

Nach der 1. Bonner Buchmesse hatte ich den Plan, ein Forum zu dem Thema „Self-Publishing“ mit Pro- und Contra-Vertretern auf dem Podium zu veranstalten. Dann erhielt ich die Einladung zum Literaturcamp. Daraufhin habe ich den Plan aufgegeben, weil ich denke, dass am 8. April auch über das Thema Self-Publishing diskutiert werden kann.

Steht bei der Buchmesse die Präsentation von Büchern im Vordergrund, so sehe ich beim Literaturcamp die Chance für einen Gesprächsaustausch zwischen AutorInnen, LeserInnen, VerlegerInnen und BuchhändlerInnen. Diesen Austausch möchte ich durch mein Sponsoring fördern.